Achillessehnenriss

Wozu braucht man eine Achillessehne?

Die Achillessehne verbindet den aus drei Anteilen bestehenden Wadenmuskel mit dem Fersenbein und ermöglicht somit die Kraftübertragung der Wadenmuskulatur auf das Fußskelett. Für den menschlichen Gang ist diese Sehne somit unersetzlich und erfüllt somit eine äußerst wichtige motorische Funktion. Die Achillessehne ist die dickste und längste Sehne im menschlichen Körper.

Achillessehnenriss

Ursachen für einen Achillessehnenriss

Ein Achillessehnenriss kommt fast immer bei einer vorgeschädigten Sehne vor und wird durch eine plötzliche, starke Beanspruchung verursacht. Solche Belastungen kommen vor allem bei Sportarten mit häufigen Beschleunigungen, jähen Stopps und häufigen Richtungswechseln vor (z.B. Tennis, Fußball). Nicht nur bei Sportlern kann es zu einem Riss der Achillessehne kommen, auch bei völlig untrainierten Personen, die zum Beispiel durch einen kurzen Sprint eine Überlastung der Sehne verursachen, kommt es immer wieder zu einem Riss der Achillessehne. Oft geht einem Sehnenriss ein Reizzustand der Achillessehne, eine sogenannte Achillodynie voraus. Eine Achillodynie bildet sich durch immer wiederkehrende Überlastungen der Achillessehne aus und äußert sich durch schmerzhafte Beschwerden und häufig durch eine Schwellung der Sehne, welche vor allem nach dem Sport auftritt. Begünstigend für das Entstehen von Schäden an der Achillessehne können sich mangelhafte Dehnung vor sportlicher Betätigung, verkürzte Wadenmuskulatur, unpassende Schuhe und fortgeschrittenes Alter auswirken.

Diagnose der Achillessehnenruptur

Ein erfahrener Untersucher kann eine Achillessehnenruptur rasch diagnostizieren. Ein Zehenspitzenstand beziehungsweise eine Beugung im Sprunggelenk sind nicht mehr möglich. In kniender Position auf einer Liege wird Druck auf die Wadenmuskulatur ausgeübt, wenn sich keine Beugung im Sprunggelenk durch die Kompression zeigt, liegt ein Riss der Achillessehne vor. Es sollte in jedem Fall eine Röntgenaufnahme durchgeführt werden um einen knöchernen Ausriss der Achillessehne auszuschließen. Zur Diagnosesicherung kann zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

Therapie bei Achillessehnenriss

Bei Vorliegen einer kompletten Ruptur der Achillessehne ist eine Operation notwendig. Bei der Operation wird die gerissene Sehne rekonstruiert und genäht. Postoperativ muss das Sprunggelenk ruhiggestellt werden, wobei zunächst eine Spitzfußstellung angestrebt wird, um die Sehne zu entlasten und den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. Zur Ruhigstellung kann entweder ein Gips oder eine abnehmbare Orthese verwendet werden. Die Ruhigstellung beträgt sechs Wochen, wobei die Spitzfußstellung schrittweise in eine normale Stellung im Sprunggelenk übergeführt wird.

Sollte die Röntgenuntersuchung einen knöchernen Ausriss der Achillessehne zeigen, ist eine möglichst rasche Operation ratsam, wobei das ausgerissene knöcherne Fragment mit Schrauben wieder am Fersenbein fixiert wird.

Wird ein Teilriss der Sehne mittels Ultraschall oder MRT festgestellt, kann eine konservative Therapie überlegt werden, wenn weniger als die Hälfte der Achillessehne betroffen sind. Auch hier wird das Sprunggelenk mit einer Orthese oder einem Gips für zumindest 6 Wochen ruhiggestellt.

Achillessehnenriss Bild 2

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